Dieser Passus ist für die Shisha-Branche ein existentielles Thema. Er bestimmt, dass Menthol als Zusatzstoff in Tabakprodukten seit dem 20. Mai 2020 verboten ist. So sieht es die Tabakerzeugnisverordnung vor.
Wir haben dagegen vor Inkrafttreten eine Online-Petition gestartet, um der Politik zu zeigen, dass insbesondere die Konsumenten gegen diese Bevormundung sind! Das Beispiel Mentholverbot zeigt, wie wichtig es auch für die Shisha-Branche ist, eine Interessenvertretung zu haben. Denn als das Verbot in Berlin verhandelt wurde, gab es den Shisha-Verband noch nicht. Niemand hat die Stimme erhoben und im Gesetzgebungsprozess die Politik darauf hingewiesen, dass wir bei Menthol im Shisha-Tabak nicht von knapp drei Prozent der Absatzmenge sprechen (wie bei Zigaretten), sondern von der überwiegenden Mehrheit der Sorten und verkauften Mengen. Statt damals zu agieren und zu argumentieren, konnte die Branche nur reagieren. Das ist schade. Die Branche hat zu lange gezögert, einen Verband zu gründen und dann auch aktiv am Gelingen mitzuwirken.
Der Verbandsführung ist bewusst, dass die Shisha-Branche eine sehr vielfältige Community ist, in der mitunter nicht nur Freundschaft und Harmonie herrschen. Deshalb waren und sind viele Hersteller und Händler auch sehr skeptisch, einem Verband beizutreten und mit jemandem zusammenzuarbeiten, der eigentlich Konkurrent ist. Jedem muss aber bewusst sein: Darum geht es nicht! Wenn nun Menthol als Zusatzstoff verboten ist, sind wir alle betroffen. Und deshalb ist es sinnvoll, als Branche gemeinsam die Stimme zu erheben.
Damit erfinden wir das Rad nicht neu. Wer ist wohl Mitglied im Verband der Automobilindustrie? Bingo: Volkswagen, Daimler, Audi, BMW… Die konkurrieren genauso um die gleiche Kundschaft und Marktanteile. Aber sie bündeln ihre Interessen und vertreten sie gegenüber Politik und Gesellschaft. Das können wir auch! Vielleicht nicht in der Größenordnung wie die Automobilindustrie. Aber immerhin mit einer ständigen Vertretung in Berlin und mit starken Partnern.
Im vergangenen Jahr wurde der „Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse e.V.“ (BVTE) gegründet, seit dem 1. Januar 2020 ist er operativ tätig. Und wir als Shisha-Verband sind Mitglied in diesem Dachverband, der die Interessen der traditionellen Tabakwirtschaft ebenso vertritt wie die der Zulieferer und E-Zigaretten-Hersteller. Das ist ein schlagkräftiger Zusammenschluss, der allein über das Tabaksteueraufkommen eine Größenordnung von mehr als 14 Milliarden Euro darstellt. Damit bekommt man Gehör!
Es lohnt sich, im Shisha-Verband Mitglied zu werden. Vielleicht nicht immer kurzfristig und nicht immer zum direkten eigenen Vorteil, wie manche zu glauben scheinen. Interessenvertretung ist ein langwieriges, auf Kontinuität ausgelegtes Geschäft. Das können wir aber nur betreiben, wenn wir viele Mitglieder haben, die dem Verband Gewicht verleihen. Mitglieder, die uns sagen, wo der Schuh drückt und uns Input geben.
Derzeit führen wir beispielsweise eine Abrauch-Analyse durch, denn „Fachleute“ jeglicher Couleur äußern sich in den Medien ständig über das Risikopotential von Wasserpfeifentabak. Dabei fallen Äußerungen wie „Eine Shisha-Session ist so schädlich wie 100 Zigaretten auf einmal zu rauchen.“ Solche Äußerungen müssen hinterfragt werden. Deshalb analysieren wir nun Shisha-Rauch nach festgelegten ISO-Normen und ordnen das Risikopotential wissenschaftlich ein. Denn es braucht eine wissenschaftlich fundierte Aussage, um der oben genannten Behauptung begegnen zu können. Und wer beim Regulierer vorspricht, braucht nachvollziehbare Argumente.
Und gleichzeitig berichten wir über wichtige Themen. In der Hochphase der Corona-Krise haben wir unsere Mitglieder beispielsweise über die Möglichkeit der Steuerstundung oder über die Hilfsprogramme von Bund und Ländern informiert. Dieses Service-Angebot für Mitglieder wollen wir kontinuierlich ausbauen und verstetigen. Wir laden Sie daher herzlich ein, Mitglied zu werden! Unterstützen Sie Ihre Branchenvertretung – und damit sich selbst und die Zukunftsperspektive Ihres Unternehmens.
Sven Plaeschke (43) ist Geschäftsführer des Shisha-Verbands
und Repräsentant der Branche in Berlin.
Aufgrund einer Gesetzesänderung sind wir verpflichtet Ihre Volljährigkeit zu überprüfen. Hierzu stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung: